Heute möchte ich Dir was zum Thema Problemhunde Erziehung und Training schreiben.
In letzter Zeit melden sich vermehrt täglich verzweifelte Hundebesitzer mit ihren Problemhunden
bei uns, bzw. zur Resozialisierung von Problemhunden.
Diese kommen aus dem gesamten Umkreis von Osnabrück. Oftmals haben die Hundehalter bereits viel Geld für Training und Ausbildung in anderen
Hundenschulen
und/oder Hundetrainer ausgegeben. Jedoch leider meistens ohne den erhofften Erfolg.
Was befähigt einen Trainer überhaupt zur Ausbildung und Resozialisierung von verhaltensauffälligen Hunden?
Hundeausbilder, die selber mal einen oder zwei Hunde ganz nett erzogen haben?
Oder einen mehrwöchigen Kurs als Hundetrainer absolviert haben?
Die Teilnahme von Vorträgen bei mehr oder weniger bekannten Hundetrainern oder Hundepsychologen?
Jemand der viele Bücher über Problemhundetraining gelesen hat?
Falls Du die Antwort nicht schon selbst gefunden hast, sage ich Dir diese: NEIN, das reicht und funktioniert nicht!
Hundeschulen, dessen Inhaber sich vor wenigen Jahren einen Hund angeschafft haben und aufgrund der oben genannten "Kenntnisse" nun glauben, sie können alle und jeden Hund erziehen.
Ich benutze da immer gerne einen Leitsatz: "Wie kann mir jemand lesen und schreiben beibringen, der selber noch zur Grundschule geht?!"
Wenn diese Hundeschulen sich auf nette
Welpenstunden
und Spielstunden am Anfang konzentrieren, ist doch alles gut.
Aber verhaltensauffällige Problemhunde??? Nein, auf gar keinem Fall!
Auch die seit 2014 geforderte Prüfung zum Hundetrainer gemäß §11 Abs. 1 Nr. 8 f TierSchG besagt lediglich aus, das sich der Ausbilder mit modernen Ausbildungstheorien auskennt.
Eine immerhin schon nützliche Voraussetzung, bei der erschreckender Weise sogar noch die meisten scheitern........
Jedoch ein Qualitätsmerkmal ist das noch lange nicht!
Um sich den immer mehr werdenden verhaltensauffälligen Hunden anzunehmen, bedarf es etwas sehr sehr Grundlegendes:
Erfahrung!
Jahrzehnte lange Erfahrung in der Hundeerziehung und Ausbildung mit stetig wachsenden Herausforderungen!
Ich habe in meiner mittlerweile über 35 jährigen Erfahrung bei der Ausbildung u.a. von Diensthunden, Sporthunden, Therapiehunden, aggressiven, aber auch ängstlichen und unsicheren Problemhunden weit über 1.000 Hunde und Hundehalter betreut und trainiert. Trotzdem maße ich mir nicht an, 100% aller Problemhunde hinzubekommen.
Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, in denen aber jahrzehnte lange Erfahrung unerlässlich und sehr hilfreich ist.
Mittlerweile behaupte ich, für nahezu jeden Problemhund
die Lösung zu finden. Ob diese dann immer zu 100% das Problem auslöscht, kann ich trotz 35 Jahre Erfahrung nicht garantieren, aber ich verspreche jedem Hundebesitzer zumindest alles dafür zu tun!
Was sind jetzt die häufigsten Probleme?
Viele Hundehalter scheuen sich auch oftmals professionelle Hilfe bei einem Hundetrainer
zu suchen.
Warum?
Hunde werden nicht als Problemhunde
geboren. Es gibt auch keine Hunderasse, die sich Problemhund nennt oder so gezüchtet wurde.
Sondern die Verhaltensauffälligkeiten im Alltag entstehen erst im Laufe der Zeit, durch falsche oder auch unachtsame Sozialisierung und Prägung des Welpen, bzw. Junghundes.
Oder auch Erlebnisse können Hunde durchaus noch als "erwachsene" Hunde urplötzlich zu verhaltensauffällige Problemhunde werden lassen!
Oftmals sind diese Hunde zuhause in den eigenen vier Wänden die liebsten und treuesten Vierbeiner der Welt, aber wehe sie werden "losgelassen"!
Jetzt ist der Rat von Experten gefragt!
Wenn Dein Auto kaputt ist, fährst Du in die Werkstatt.
Wenn Deine Heizung nicht funktioniert, rufst Du den Fachmann.
Und wenn Dein Hund unerwünschte Verhaltensmuster zeigt, suchst Du auch hier einen geeigneten Hundetrainer und Hundeexperten.
Mich rufen oftmals Hundebesitzer an, die schon seit Jahren Probleme im Alltag mit ihrem Hund haben und sich verzweifelt an Hundeschulen
wandten. Nun kamen sie an unerfahrene selbsternannte Hundeprofis, die glauben, das "Problemchen" mal eben in wenigen Tagen wegzuloben, wegzuclickern oder wegzuingnorieren........
Das Ergebnis? Es wurde teilweise sogar noch schlimmer!
Am Ende wurde ihnen geraten den Hund abzugeben oder gar einzuschläfern! BITTE WAS???
Oder es wurde ihnen z.B. geraten nur noch sehr früh morgens und spät abends Gassi zu gehen, damit die Chance auf Begegnungen mit Artgenossen eher gering ist.
Völlig absurd ist genauso, bei auffälligen Hunden die Probleme mit anderen Hunden haben, diese mit Leckerchen abzulenken oder in einen nahegelegen Hauseingang zu locken, um dem Problem aus dem Weg zu gehen!
Nur damit werde ich niemals die Ursache lösen können.
Wie kann ich jetzt aber meinen Problemhund
hinbekommen?
Mit Gewalt, im Nacken schütteln, Ausschimpfen, Strenge, Zwang oder ähnliches? NEIN! Das schafft meistens nur neue Probleme und schadet der Vertrauensbasis Mensch/Hund massiv.
Aber mit wegignorieren oder wegstreicheln ist es auch nicht getan.
Du brauchst mit Hilfe eines wirklich erfahrenen Trainers zunächst den Lösungsansatz und dann ist allerdings Disziplin und Konsequenz gefragt.
Du und auch Dein Hund müssen sich an die auferlegten Regeln halten, es gibt keine Ausnahme.
Ein Hund wird z.B. nie verstehen warum er heute mal ausnahmsweise ins Bett darf, morgen aber wieder nicht.
Warum er heute beim Rufen sofort zurückkommen soll/darf, morgen aber ist es nicht so wichtig, da reicht es auch erst beim 3. oder 4. Rufen oder gar nicht.
Heute darf er Dich anspringen, weil Du "Hundeklamotten" anhast, morgen darf er es nicht, weil Du "gute Sachen" anhast!
Eine Ausnahme ist Versuch,
2. Ausnahme ist Erfahrung,
3. Ausnahme ist Prinzip und anerzogen!
Du suchst auch eine Löung?
Warte nicht zulange bis Du auch einen verhaltensauffälligen Problemhund hast, denn als Faustformel gilt: je länger das Problem bereits existiert, um so länger dauert es auch dieses zu lösen!
Wolfgang Maschewski